Diese Texte „leben“ – sie sind nicht fertig, sondern werden vom Autor weitergeschrieben, verändert, ergänzt …
In meiner Stadt wünsche ich mir öffentliche Sportstätten, die allen kostenlos offenstehen. Beispiel: ein Golfplatz, auf dem auch Mittellose ihr Geschick im Umgang mit Golfball und -schläger üben können.
In meiner Stadt wünsche ich mir kostenlose Kulturangebote und Erlebniswelten: Festspielhäuser, Kleinkunstbühnen, Theater und Musik, Schreibwerkstätten und Mal-Ateliers.
In meiner Stadt wünsche ich mir ein Backhaus, in das jeder seinen Teig bringen und ihn backen (lassen) kann.
In meiner Stadt wünsche ich mir große und kleine Kinos mit Filmen für alle Interessen.
In meiner Stadt wünsche ich mir Ärztehäuser ohne wochen- oder gar monatelangen Wartezeiten, Polikliniken, die ambulante und stationäre Behandlungsmethoden anbieten.
In meiner Stadt wünsche ich mir Mehr-Generationen-Einrichtungen, in denen Erwachsene Kindern vorlesen und Kinder mit Erwachsenen Spiele spielen.
In meiner Stadt wünsche ich mir öffentliche Grillstätten und Spielplätze für Erwachsene.
In meiner Stadt wünsche ich mir „Snoezelen“-Räume für alle zum Ausruhen und Entspannen.
Die Menschen in meiner Stadt haben alle Hautfarben, die es gibt. Sie fühlen sich in ihrer Haut wohl und bewundern die Schönheit der anderen in ihrer Andersartigkeit.
Die Menschen in meiner Stadt haben die unterschiedlichsten Identitäten – Machos, Softies, solche mit überwiegend als „weiblich“ und solche mit überwiegend als „männlich“ apostrophierten Eigenschaften und solche dazwischen.
Die Menschen in meiner Stadt leben die verschiedenen Religionen in gemeinsamen multireligiösen Andachts- und Gebetshäusern.
Die Menschen in meiner Stadt nutzen so wenig Plastik wie möglich, pflegen Flora und Fauna.
Die Menschen in meiner Stadt sind kommunikativ und sie nutzen begeistert alle „Tools“ der Kommunikation: Massenblätter und Litfaßsäulen, Radio und Fernsehen, soziale Netzwerke, aber selbstverständlich auch das vertrauliche Gespräch unter vier Augen.
Je älter ich werde, desto jünger kommen mir die Alten vor.
Vergeben ist ein ganz und gar einseitiger Vorgang. Vergeben ist von keiner Bedingung oder Voraussetzung abhängig. Es muss kein klärendes Gespräch stattgefunden haben, in dem beide Seiten ihre Positionen dargelegt haben. Die Person, der ich vergebe, muss nicht Einsicht zeigen, Schuld eingestehen oder/und um Vergebung bitten; sie muss auch nicht anwesend sein, sie muss nicht einmal mehr leben. Ich vergebe ihr, weil ich es so für mich entschieden habe, weil ich es so will. Vergeben heißt nicht vergessen. Die Narben werden wieder und wieder schmerzen, eventuell sogar erneut aufbrechen. Aber ich brauche nicht mehr zu hadern, ich habe ja vergeben! Ich denke: So vergibt auch Gott. Er hat mir schon vergeben, als mein Leben noch gar nicht begonnen hatte, voraussetzungs- und bedingungslos!
Vergessen kann auch eine Gnade sein.